18. Tag am Südalpenweg 03 – 8. August 2024 Up, down, up, down……

Etappe: Thörl Maglern—Göriacher Alpe—Bartolosattel—Achomitzer Alm—Feistritzer Alm—Dolinzaalm, reine Gehzeit 08:45Stunden für ca. 23Kilometer, Höhenmeter im Anstieg ca. 1868m, Höhenmeter im Abstieg ca. 1.078m, WegNr 403, Via Alpina

 

Heute begann meine Wanderung auf dem Karnischen Höhenweg. 110 Kilometer mit mächtigen Felsformationen warteten auf mich und meine Füße. Acht Etappen sollte ich auf diesem geschichtsträchtigen Weg zurücklegen. Die erste Etappe führte mich heute von Thörl-Maglern auf die Dolinzaalm, ins Refugio Nordio Deffar. Viele Höhenmeter standen mir bevor, daher war ich noch vor 07:00 Uhr beim Frühstück. Die Pension Galle bot alles, was das Herz begehrt, besonders das Obst, das ich mir für den Weg mitnahm.

Dann ging es los. Gleich hinter der Pension zeigte ein gelber Pfeil Richtung Göriacher Alm und gab drei Stunden Aufstiegszeit an. Das nächtliche Gewitter hatte die Luft gereinigt, nur morgendlicher Dunst und Nebel verhüllten noch die Landschaft. Kaum hatte ich den Wald erreicht, ging es auch schon steil bergauf. Zwischen meinem Ausgangsort und der Göriacher Alm lagen 1.000 Höhenmeter. Der Aufstieg folgte immer demselben Prinzip: Eine Forststraße, die der 403er Weg regelmäßig querte, und dazwischen gab es richtig steile Abkürzungen. Es bestand auch die Möglichkeit, direkt dem Grenzweg entlang zu gehen, aber diese „Schneid-Grenz-Geherei“ verlangte viel Kraft.

So kämpfte ich mich einen namenlosen Berg hinauf auf etwa 1.300 Meter. Gnadenlos ging es weiter Richtung Kapin – wobei ich nicht den Eindruck hatte, dass dieser Berg umgangen wurde. Der 403er Weg verlief bisher parallel zum Grenzweg (KGW – Kärntner Grenzweg), war aber nicht immer einfach zu finden. Oft musste ich notgedrungen den Grenzweg benutzen. Mit dem Erreichen der unbewirtschafteten Göriacher Alm hatte ich dann die ersten 1.000 Höhenmeter hinter mir. Die Alm wirkte sehr touristisch, daher ging ich gleich weiter.

Eine breite, gut begehbare Forststraße führte mich nun auf italienisches Staatsgebiet bis zum Anstieg auf den Monte Capin di Ponente – den Kapinberg. Der Weg bog rechts von der Forststraße ab und führte steil und direkt auf den 1.735 Meter hohen Gipfel. Kaum hatte ich mich wieder etwas erholt, ging es auch schon wieder bergab. 300 Höhenmeter musste ich verlieren, bis zum sogenannten Ochsenstand, weitere 300 Höhenmeter bis zum Bartolosattel – also insgesamt ca. 600 Höhenmeter hinunter, die ich nach dem Bartolosattel gleich wieder aufsteigen musste.

Der lange Abstieg vom Ochsenstand zum Bartolosattel war, gelinde gesagt, mehr als bescheiden. Ein steiler Hohlweg führte lange Zeit geradeaus bergab, und der Weg war voll mit losen Steinen, Holzstücken und ähnlichem, pures Gift für die Kniegelenke. Wie schon erwähnt, nach dem Sattel ging es wieder bergauf. Die Achomitzer Alm lag auf 1.712 Metern. Die Via-Alpina-Schlechtwetter-Variante wollte ich nicht gehen, daher folgte ich vom Bartolosattel teils dem 403er Weg, teils dem Grenzweg weiter. Die Wege hatten unterschiedliche Qualitäten, führten aber immer in dieselbe Richtung, aufwärts zur Achomitzer Alm. Dort konnte ich ein dringendes Problem lösen, ich bekam Wasser für mein Trinksystem.

Von der Achomitzer Alm ging es moderat auf einer Forststraße zur Feistritzer Alm weiter, ein großes Almgebiet, das noch bewirtschaftet aussah. Ich gönnte mir eine kurze Rast, denn es war nicht mehr weit zu meinem Tagesziel, der Dolinzaalm. Von den im Alpenvereinsführer genannten acht Stunden für diese Etappe war ich schon weit entfernt. Von der Feistritzer Alm auf 1.718 Metern musste ich bis zum Refugio Nordio Deffar auf 1.400 Metern nochmals 300 Höhenmeter absteigen. Das klappte gut, und meine Reservierung war auch vorhanden. So konnte ich einen schönen, aber wirklich anspruchsvollen Wandertag abschließen.