Streckenetappe: Hexacuba Shelter – Glencliff/Hiker Hostel – 15Mi
Ich hatte mir vorgenommen früh aufzubrechen, was mir auch gelang. 21:00 Uhr ist Wanderers Mitternacht und wer um 20:30 Uhr schlafen geht ist um 05:00 Uhr locker ausgeschlagen. Also war ich um 06:50 Uhr schon unterwegs und es ging sofort rauf auf den nächsten Berg, den Mt. Cube, wo mich um 08:00 Uhr am Gipfel die Sonne und eine herrliche Aussicht begrüßte. Dann ging es wiederum lange, lange runter, mehrere Strassen, Bäche, Flüsse querend. Das Wetter war wieder fantastisch! Da jedoch kein Wind mehr wehte war die Hitze spürbar und der Schweiß floß in Strömen. Das mit dem Wasser hatte ich zwischenzeitlich gut im Griff, insgesamt war der Tagesverbrauch mit 4L relativ hoch. Gegen Mittag hatte ich 10Mi von den gesamt 15Mi geschafft. Nachmittags ging es elendslang über den Ore-Hill, dann noch über den Mt. Mist, ehe sich der Trail langsam zur NH 25 und damit nach Glencliff neigte.
Gegen 15:30 Uhr traf ich am Hiker-Hostel ein, ein Hotspot für alle Appalachian Trail-Wanderer. Dementsprechend herrschte ein munteres Treiben dort. Hier wollte ich nun einen echten Ruhetag einlegen, bevor es mit den White Mountains losging. Organisiert war das Hostel ganz einfach. Man füllt ein persönliches Formular aus, könnte auch Stricherlliste dazu sagen, hier trägt man alles ein, was während des Aufenthaltes konsumiert wird. So einfach geht es auch! Ich belegte dann ein Bett und hatte ein gute Idee! Ich borgte mir ein Fahrrad aus um in den Hauptort – Warren zu fahren. Waren eh nur 5Mi! Gesagt getan! Es ging die ganze Zeit bergab das war super! Der nächste Gedanke, dass ich dies alles wieder rauffahren mußte, machte mich allerdings sehr kleinlaut. Aber was soll es, ich werde schon jemanden finden der mich wieder zurück bringt. Warren war natürlich keine Stadt, ein winziges Nest mit einem einzigen Geschäft einer Tankstelle mit Shop. Dort machte ich meine Besorgungen und besorgte mir etwas zu essen. Ich setzte mich auf eine Bank vor dem Shop, aß in aller Ruhe meine Speisen und wartete! Als dann ein kleiner Truck kam, sprach ich mit dem Fahrer und bot ihm $ 20 für die Fahrt retour zum Hostel an. David, so ist sein Name überlegte kurz, sagte dann OK, wir legten das Fahrrad auf die Ladefläche und er fuhr mich hoch zum Hostel ohne auch nur einen Dollar zu nehmen! Vielen Dank David!
Ich brachte meine Sachen in den Schlafraum und stellte fest, dass der lärmempfindliche Wanderer aus Portugal, den ich nicht unbedingt mochte, mein Bettnachbar war. Das ging überhaupt nicht! Ich siedelte daher in den 1. Stock was mir auch Kritik von diesem Menschen einbrachte. Aber auch dies ist sein Problem! Ich hoffe, dass er morgen weiterzieht und wir uns nicht mehr treffen. Jetzt galt es noch die Wäsche zu machen, dann Duschen und dann beginnt mein Ruhetag! Am Abend teilte ich noch meinen Rotwein mit einem älteren Wanderer und wir hatten ein nettes Gespräch.