3. Tag 18. Juli 2016 – Freudiges Wiedersehen mit den White blazes

Tagesetappe: Manchester/Vt – Peru Peak Shelter – 10Mi

Ich wachte um 06:00 Uhr auf, begrüßte die Hunde, gab Ihnen  Leckeri und setzte Kaffee auf. Kaum war dieser fertig, waren auch Sabine und Justin auf den Beinen. 1- 2 Kaffee, Justin fuhr in die Arbeit und die brave Sabine brachte mich zurück zum Appalachian Trail nach Manchester/Vermont, d.h. 3 Stunden Fahrzeit! In Manchester mußte ich noch beim Outfitter Gas und Moskitospray besorgen. Dann ging es noch ca. 5 Mi raus aus der Stadt und schon war ich wieder an der Stelle, an der ich 2015 meine Etappenwanderung beendet hatte.

Ich verabschiedete mich von Sabine, warf mir den Rucksack auf die Schultern und begrüßte freudig die White blazes. Es war ca. 13:00 Uhr und ich hatte mir einen Shelter ausgesucht, der 14 Meilen entfernt war. Kaum war ich ca. 45 Minuten unterwegs, begrüßte mich Vermont mit Donnergrollen und es fing an zu regnen. Ich hatte jedoch Glück im Unglück, bevor es richtig zu schütten begann, erreichte ich den Bromley Shelter. Kaum im Shelter öffnete der Himmel seine Schleusen. 2 Meilen, eine magere Ausbeute selbst für einen halben Tag. Der Starkregen dauerte ca. 1 Stunde  welche ich mit Kaffee kochen überbrückte. Dann war auf einmal wieder die Sonne da und ich fasste den Entschluß weiter zu gehen. Es war am Trail draußen alles naß und schlammig. Daher Regenhose an und los! Eine Spezialität von Vermont sind Schlammlöcher! Also wie war nun die Wegbeschaffenheit? Felsen jeglicher Größe, naße Wurzeln und dazu jede Menge Schlammlöcher. Das erforderte wandern mit allen Sinnen! Jeden Funken Konzentration auf die Schritte. Es standen gleich 2 Berge am Programm. Der Bromley Montain und der Styles Peak beide gut 1.100m hoch. Den Peru Peak nicht zu vergessen.

 

Vorerst ging alles gut voran. Dann bekam ich Probleme mit meinen Füssen; d.h. es gab Krämpfe. Warum weiß ich nicht. Vielleicht bin ich es zu schnell angegangen, jedenfalls tat es richtig weh. Ich mußte oft stehen bleiben und dehnen, insgesamt konnte ich nur mehr sehr langsam gehen. So kam ich um 19:30 Uhr nach 10 Mi beim Peru Peak Shelter an. Der Shelter war fast voll, die guy´s machten keine Anstalten mir Platz zu machen. Also verschaffte ich mir selbst Platz. Wer viel fragt bekommt keinen Schlafplatz! Dann wurde gekocht, Nudelsuppe und Nudeln in Tomatensoße. Letztlich noch die Beine mit Trauma Salbe versorgen und dann hinlegen. Was dann folgte, war äußerst schmerzhaft und ließ mich lange nicht einschlafen. Die Muskeln spielten vollkommen verrückt und krampften dass es so richtig weh tat. Irgendwann hörte es auf und ich konnte doch noch etwas schlafen.