Ja, jetzt ist es tatsächlich wieder soweit! Das 3. Jahr in Folge bin ich auf dem Weg zum Appalachian Trail. Das auf dem Weg sein kann man diesmal wörtlich nehmen. Nachdem mir meine Frau noch gestern die Freude bereitete und mit mir Essen ging, brachte sie mich am Samstag, den 16. 07.2016 am späteren Vormittag zum Bahnhof nach Ried im Innkreis.
Wir tranken noch in der Bahnhofskneipe, es handelt sich wirklich noch um eine Kneipe, einen Kaffee und um 12:01 Uhr war es dann soweit. Tschüss meine Liebe, ich freue mich schon darauf dich in 4 Wochen in Ipswich Massachussetts wieder zu sehen. Meine Frau fliegt heuer etwas später nach in die USA. Also von Ried i.I. ging es über Braunau, Simbach und Mühldorf nach München-Ost. Das hieß 2x umsteigen und nach ca. 2 Stunden Fahrzeit von München-Ost mit der Strassenbahn noch gut 40 Minuten zum Flughafen. Ich kontaktiere dann mein gebuchtes Flughafenhotel und saß kurz darauf im Shuttlebus zum Hotel. 15 Minuten später hatte ich schon mein Zimmer im Regent Hotel in Freising bezogen!
Da mein Flug nach Boston sehr zeitig am nächsten Tag erfolgte, erschien mir eine Nächtigung in der Nähe des Flughafens am Besten. Alles andere hätte bedeutet sehr früh aufstehen, stundenlanges Autofahren und totale Müdigkeit. So hoffte ich einige Stunden Schlaf zu bekommen und mit dem Shuttle um 03:30 Uhr zum Flughafen zu gelangen.
Der bayerischen Tradition folgend besuchte ich natürlich noch einen Biergarten. Obligatorisches Menü, Weißbier und Weißwürste mit Laugenbretze. Anschließend packte ich noch einige Sachen um und sitze jetzt vor dem Gästehaus. Es ist ein ganz angenehmer Sommerabend, ein Flugzeug nach dem anderen hebt ab und entschwebt in die weite Ferne. Es läßt sich nicht bestreiten, ich bin wieder etwas nervös! Kenne ich schon, ich war auch die beiden letzten Jahre immer nervös. Ist nicht weiter schlimm, da es sich durchaus um eine positive Anspannung handelt. Was erwarte ich mir heuer vom Appalachian Trail? Schwer vorher zu sagen! Meine amerikanischen Wander-Freunde von der letzten Etappenwanderung, sagten, dass speziell der Abschnitt durch bzw. über die White Mountains in New Hampshire einer der Schönsten des gesamten Appalachian Trail ist. Aber man braucht auch Glück; d.h. vor allen Dingen gutes Wetter! Ich werde es ja sehen. Gespannt bin ich auch wieder auf die Menschen, die ich treffen werde. Ich werde mich wieder 4 Wochen Mutter Natur anvertrauen, ein einfaches Leben führen, viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln und das Gefühl genießen, wie sich Körper und Seele reinigen und sich der ganze Alltagsschrott in den Weiten der Appalachenwälder auflöst.