Etappe: Maria Neustift—Konradsheim—Waidhofen an der Ybbs—Ybbsitz—Maria Seesal , reine Gehzeit 09:04Stunden für 38 Kilometer, 1191Höhenmeter im Anstieg, 1197Höhenmeter im Abstieg – WegNr 406, 206, Via Maria, Ybbsitzer Panorama-Höhenweg
Ok! Was soll ich sagen? Na ja, meine tolle Unterkunft war etwas teuer im Preis! Aber es paßte schon. Beim Weggehen sagte mir die Wirtin, nachdem ich ihr meine Tagesetappe nannte, es sei zwar eine lange Strecke, aber bei Weitem nicht so viele Höhenmeter als Gestern. Diese Einschätzung sollte sich im Laufe des Tages als Trugschluß herausstellen.
Weniger toll war auch die Feststellung, dass der Ortsteil Buchschachen wirklich im Talgrund liegt, dh um nach Maria Neustift zu gelangen war ein ca. 2Kilometer langer, durchaus steiler Aufstieg notwendig. Ein Frühsport der besonderen Art. In Maria Neustift angekommen, ging es an der Kirche vorbei Richtung Ortsende, dann bog der Wanderweg nach rechts auf einen asphaltierten Fahrweg/Güterweg ab. Gleich vorweg, heute war Asphalttag! Ich war wirklich froh, daß ich meine gut dämpfenden Sportschuhe mit dabei hatte. Der 06er Weg bog beim ersten Gehöft vom Güterweg auf einen Wiesensteig ab. Es geht an einen Bildstock/Kreuz vorbei, beim folgenden Gehöft verläuft der Weg nach rechts, über Weideflächen mit Elektrozäunen Richtung Bischofberg. Hier gilt es sehr genau auf Markierungen zu achten.
Nach dem Bischofberg, der auf Höhe passiert wird, mündet der 06er Weg wiederum bei einem Bildstock/Kreuz in einen asphaltierten Fahrweg/Güterweg ein. Dieser Weg begleitete mich in weiterer Folge für viele Stunden und Kilometer. Bei der Abzweigung Kindstehen halten wir uns rechts, es folgt nach kurzer Zeit ein Bildstock/Kreuz, hier biegt der Weg nach links Richtung Haunoldstein ab. Lange ging es am Fahrweg dahin bis zur Wegkreuzung Bichl, das Gasthaus Schatzöd ließ ich rechts liegen und etwas später erreichte ich die Abzweigung nach Konradsheim.
Ich ging die Straße hoch, holte mir im Gasthaus Seisenbacher meinen Stempel und war gleich wieder unterwegs. Von Konradsheim ging es auf einen Wiesensteig runter zur kleinen Ansiedlung Haid, dort traf der 06er Weg wieder auf den asphaltierten Fahrweg. Von der Ansiedlung Vordereck war es nicht mehr weit in die Stadt Waidhofen an der Ybbs.
In der Stadt gab es eine kurze Kaffeepause und den obligatorischen Stempel, dann ging es wieder weiter und raus aus Waidhofen a.d.Ybbs. Es folgte der Arzberg. Der zog sich lange, lange stetig ansteigend nach oben. Wir finden hier auch die Wegbezeichnung Via Maria. Es geht an den Gehöften Machtling, Schilcher, Kleineck, Großeck, Ort usw. vorbei.
Viele Kilometer und einige Stunden verläuft der 06er Weg als Ybbsitzer Panoramer-Höhenweg und brachte mich schließlich in den Ort Ybbsitz. Der Abschnitt von Waidhofen an der Ybbs nach Ybbsitz und weiter nach Maria Seesal erfordert viel Geduld und Ausdauer. Es geht stetig auf und ab und selbst wenn diese Passagen moderat erscheinen, enthalten sie jede Menge Höhenmeter.
In Ybbsitz holte ich mir im Ferrum-Museum wieder einen Stempel und machte mich an die letzten Kilometer nach Maria Seesal. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits mehr als 30Kilometer an den Sohlen und viele Höhenmeter hinter mir. Wie so oft hatte aber auch diese Etappe ein steiles Ende.
Ybbsitz war schnell durchquert, es ging die Hauptstraße entlang, das Eisenwerk Fahrngruberhammer, das Köhlereimuseum, werden passiert. Dann führt der Weg nach links von der Straße weg und brachte mich zur Wasserfallhöhle und zur Erlebnisbrücke. Nach der Brücke geht’s wieder zurück auf die Hauptstraße, der bis zur Bauernschrottmühle gefolgt wird. Hier zweigt der 06er Weg von der Hauptstraße ab und führt linkerhand auf den Mitterlehenberg.
Es ging nochmals ca. 200Höhenmeter richtig steil hoch. Dieser Anstieg kostete meine letzten Körner. Was sich noch bemerkbar machte war die Zeitumstellung. Es wurde bereits relativ früh dunkel. Das war jedoch nicht mein Problem. Ich hatte ja eine gute Stirnlampe dabei. Ein anderes Problem tat sich auf. Da es weder ein Handy-Netz noch Internet gab, funktionierten meine Off-Line-Karten nicht mehr. Das war jetzt wirklich ein Problem. Den Ort Maria Seesal—sofern es einen Ort gibt—hat man wirklich gut versteckt. Da kommt man normalerweise nicht mal hin, wenn man sich verfährt.
Ich konnte also mein Quartier nicht finden. Was ich allerdings fand war die Kirche und das Fastenhaus, sowie eine freundliche Frau die mir den Weg in der Dunkelheit zu einem Quartier bei der Familie Obermüller erklärte. Die Unterkunft war wirklich nicht schlecht. So erreichte ich nach ca. 9Stunden Gehzeit und 38Kilometer Maria Seesal. Ehrlich gesagt, ich war froh das dieser schöne Tag zu Ende war. Noch nicht ganz zu ende, ich hatte mir ja beim Jagawirt Schnitzel bestellt.
So ging ich nach dem Einquartieren und Duschen zum benachbarten Gasthaus und bekam ein großes Schnitzel mit vielen Kartoffeln und eine große Schüssel Salat serviert. Ich hatte wirklich Hunger, konnte aber die große Portion nicht aufessen.
So, morgen geht es nach Lackenhof. Die Etappe ist mit ca. 26Kilometer wesentlich kürzer, das Wetter dürfte weiterhin schön bleiben, wird sicherlich wieder eine spannende Etappe.