Etappe: Präbichl/Passhöhe – Reichensteinhütte – Reichensteingipfel–reine Gehzeit 02:38 Stunden für 6,5Km, 1133Höhenmeter im Anstieg, 220 Höhenmeter im Abstieg, WegNr 605
Ich bin also heuer nochmals zurück am NSWW 05. Meine Motivation war, den 05er Weg heuer noch fertig zu gehen, wenn es das Wetter zuläßt. Schon bei der Vorbereitung für diese Etappen stellte ich fest, daß mir unter Umständen nicht nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Zwei wirklich lange Etappen standen bevor und am Ende einer dieser Langstrecken wartete ein Problem auf mich, nämlich wo könnte ich nächtigen, da das Gleinalmschutzhaus seit 12. September 2021 geschlossen hatte. Weiter gehen ging nicht! Die Strecke Mugel—Gleinalm war mit fast 30 Kilometer ziemlich lange. Auch absteigen zur Plotschinger Almhütte war nicht wirklich die Lösung; dh zusätzliche 20 Kilometer für die folgende Etappe. Ich erkundigte mich noch beim ÖAV Übelbach und wurde in meiner Vermutung bestätigt.
Es würde nur funktionieren, wenn ich beim Schutzhaus oder bei der Notunterkunft frei biwakieren könnte. Das könnte Mitte September schon etwas problematisch werden. Herr Härtel vom ÖAV Übelbach erklärte mir auch, warum das Schutzhaus bzw die Notunterkunft Mitte September, also zur besten Wanderzeit, schon geschlossen waren; es gab Streit mit dem Grundeigentümer. Wirklich sehr, sehr schade! Den de facto ist der 05er Weg im Herbst auf dieser Etappe nur mehr sehr erschwert begehbar.
Also ich wußte bescheid, was da auf mich eventuell zukommen könnte und packte meinen Rucksack entsprechend. Bivy-Bag, ISO-Matte, Winterschlafsack, Gaskocher, Fertiggerichte usw. alles mußte mit. Am Ende hatte mein braver ÜLA Rucksack ca. 11Kg—ohne Wasser.
In bewährter Manier ging es dann mit der ÖBB von Ried im Innkreis nach Leoben, von dort noch ein Stück mit dem Bus und kurz nach 12:00 Uhr war ich wieder am Präbichlpaß. Von der Haltestelle noch ein kurzes Stück die Hauptstraße entlang, also nach rechts halten und dann war schon die erste Markierung mit der Wegnummer 605, Gehrichtung Präbichlerhof und Reichenstein da. Nach dem Präbichlerhof ging es eine Forststraße entlang, die durchaus eine ordentliche Steigung aufwies. Dann ging der Weg in schönen Kehren und moderater Steigung in das sogenannte Grübl, weiter durch ein Kar und führte mich in das obere Grübl. Jetzt galt es noch den Rösselsattel zu erklimmen und durch den Rösslhals zu steigen.
Dann stand eine lange Hangquerung an, die Nordflanke des Eisenerzer Reichenstein war zu queren. Eine steile Angelegenheit auf schmalem Steig. Anschließend begann der Aufstieg zur Reichensteinhütte. Dafür wählte ich die Normalroute, den sogenannten Theklasteig. Kürzer, aber schwieriger wäre die Variante über die Stiege gewesen. Aber für Leitern hochklettern war der Rucksack eindeutig zu schwer. So ging es in schönen, moderaten Kehren aufwärts und nach gut 2 Stunden Gehzeit erreichte ich die Reichensteinhütte. Eine wirklich schöne AV-Hütte, wunderbar gelegen. Ich wurde freundlich begrüßt und es gab einen Radler. Ach ja, was ich noch sagen will, Wasser mitnehmen für den Aufstieg ganz wichtig! Ich dachte mir am Präbichl es wird schon eine Quelle geben! Großer Irrtum! Der Berg ist völlig trocken!
Nach einer kurzen Rast bei der Hütte, erstieg ich noch den Gipfel des Reichenstein. Ich war alleine am Gipfelkreuz, tolles Panorama! Dann ging ich wieder zur Hütte, bekam gutes Essen und ließ den Tag in der Sonne sitzend ausklingen. Außer mir gab es noch 4 Nächtigungsgäste, wir hatten noch interessante und lustige Gespräche und jetzt gehe ich rein, es ist Nebel aufgezogen und es wird zunehmend kühler.