Etappe: Muskrat Creek Shelter – Carter Gap Shelter – 12,5Mi / 20Km
In der Nacht gab es noch langanhaltenden starken Regen! Geschlafen habe ich trotzdem gut, ich lag ja im trockenen Shelter. Um 05:20 Uhr wachte ich auf! Morgengrauen im Wald nach einer regnerischen Nacht schafft schon eine besondere Atmosphäre! Feuchtschwangerer Nebel lag um die Hütte, es war kalt und naß. Im ersten Moment dachte ich daran wieder in den Schlafsack zu kriechen aber dann gab ich mir einen Ruck und fing an die feuchten Klamotten anzuziehen! Wenn das erst einmal überstanden ist dann läuft es von selbst!
Zum Frühstück gab es heiße Schokolade und Energieriegel. Dann los raus in den nebeligen, kaltfeuchten Morgen! Mit dem Standing Indian Mountain ging es heute rauf auf ca, 1.700m. Der Vormittag entwickelte sich erstaunlicherweise gut! Die Sonne kam und löste den Nebel auf. Es wurde warm und auch der übliche 12-Uhr-Regenschauer blieb aus! So ging es locker dahin! Der Aufstieg zum Standing Indian Mountain war nicht schwer, ich konnte es kaum glauben! Schöne Kehren und großzügige Kurven der Gipfel war noch vor 12:00 Uhr erreicht. Die Aussicht war atemberaubend! Bisher der erste Aussichtspunkt der seinem Namen gerecht wurde!
Genauso moderat wie rauf ging es auch wieder runter, noch 4 Meilen und vor 14:00 Uhr erreichte ich mein heutiges Tagesziel den Carter Gap Shelter, der auch auf 1.400m lag. Generell verläuft der Appalachian Trail in Mittelgebirgslagen, wobei die Berge sich durchaus mit den White Mountains in New Hampshire messen können! Der Unterschied liegt meines Erachtens in der Trailführung; dh. keine energiefressenden, steilen Anstiege wenigstens bisher! Am Shelter waren 2 Väter mit ihren Kindern. Die zogen das Väter-Sohn-/Tochter-Ding durch. Nachdem die Kinder gegessen hatten war ich alleine. Es war gegen 15:00 Uhr und was kommt dann? Richtig, der Nachmittagsregen! Man könnte sich die Uhr danach stellen. Es regnete bis in den Abend hinein. Weitere Wanderer trafen ein, Kathrin eine Geherin aus Texas und ein Lehrer aus Chicago! Wir hatten uns an den letzten Sheltern schon getroffen! Dann, je später der Abend desto besser die Wanderer, trafen noch zwei ältere Geher ein! Ganz Business-Men! Die meiste Zeit liefen sie mit ihren Handys rund um den Shelter auf der Suche nach einem Netzservice! War wirklich lustig anzusehen! Gespräche oder sonstige Konversation gab es nicht! Egal, bin ja zum Gehen hier und außerdem reden die Amis so schnell, dass ich sie sowieso nicht verstehe.
Ich werden noch bis Dienstag den 10. Juli 2017 am Trail bleiben, dann komme ich an einem Outdoor-Center vorbei, dort mache ich einen Zero-day/Ruhetag.