8. Tag am Niederösterreichischen  Mariazellerweg 06—04. April 2025

Asphalt, Asphalt Asphalt!     

Etappe: Türnitz—Falkenschlucht—Ulreichsberg—Walster/Hubertussee—Unteres Halltal—Mariazell, reine Gehzeit 07:48Stunden für 33Kilometer, 729Höhenmeter im Anstieg, 330Höhenmeter im Abstieg, WegNr 606,  leichte bis mittelschwere Tour

Für die letzte Etappe nach Mariazell hatte ich die Auswahl zwischen mehreren Varianten (Wegnummern 606A, 606B, 606C). Ich entschied mich für die Variante 606A.

Zum gestrigen Abend noch ein Wort: Ich aß eine Pizza im Vereinslokal der Stockschützen und genoss dazu ein gutes Bier. Ich war wieder früh im Quartier und konnte mich gut erholen. Um 06:00 Uhr war Schluss mit Schlafen, und nachdem ich ein gutes Frühstück bekommen hatte, war ich noch vor 07:00 Uhr wieder unterwegs. Zunächst ging es die Hauptstraße von Türnitz entlang, bis der 06er-Weg nach dem Feuerwehrmuseum nach links in den Traisengraben abbog. Nun folgte die erste längere Asphaltstrecke entlang des Retzbaches. Etwa fünf Kilometer führte der Weg an mehreren Ansiedlungen vorbei in Richtung Falkenschlucht.

Beim Gehöft Hauptretzhof ging die Asphaltstraße in eine breite Forststraße über, die mich weitere fünf Kilometer am sogenannten „Eisernen Tor“ vorbei und immer dem Retzbach folgend zum Einstieg in die Falkenschlucht brachte. Ich ging nun über angelegte Stege und Steige durch die Schlucht. Der Falkenbach war mehrfach zu queren. Nach einer guten halben Stunde war ich wieder am Ausgang der Falkenschlucht.

 

Es folgte ein wirklich schöner Abschnitt nach Ulreichsberg. Auf schneebedeckten Waldwegen stieg ich zwischen Garschkogel und Karnermauer stetig bergauf – bis auf etwa 1100 Meter Seehöhe. Es war wirklich wunderbar zu gehen. Ich erreichte schließlich eine kleine Siedlung; der Weg führte links an den Häusern vorbei. Ein Waldsteig brachte mich zur Straße Annaberg–Ulreichsberg  und damit hatte ich wieder Asphalt unter den Füßen. Gleich vorweg: Der restliche Weg nach Mariazell verlief ausschließlich auf Asphalt.

Von Ulreichsberg ging es zunächst lange dem Rottenbach entlang bis zum Maria-und-Josef-Bildstock. An dieser Stelle mündet der Wiener Mariazellerweg 06 in den Niederösterreichischen Mariazellerweg 06, das hieß, die nächsten Kilometer kannte ich bereits.

 

So erreichte ich das Gasthaus „Zur Wuchtlwirtin“, wo ich mir einen Stempel holte. Nach einer kurzen Pause ging es weiter entlang der Weißen Walster zum Hubertussee. Ich passierte die Bruder-Klaus-Kirche und den Bülow-Gedenkstein. Die nächsten acht Kilometer entlang der Walster durch den Rechengraben stellten meine Geduld auf die Probe. Die Alternative zu dieser Asphaltrallye wäre der Weg über den Habertheuersattel gewesen, den kannte ich noch vom Wiener Mariazellerweg. Im vergangenen Herbst hatte ich dort allerdings große Probleme, den richtigen Weg zu finden.

Diese eintönige Geherei endete schließlich bei der Severin-Kalcher-Bildsäule. Ich erreichte das Untere Halltal. Auch dieses Gebiet war mir bekannt, hier treffen der Burgenländische, der Wiener, der Steirische und der Niederösterreichische Mariazellerweg sowie der Nord-Süd-Weitwanderweg 05 zusammen. Alles Wege, die ich bereits gegangen bin. Jetzt war es nicht mehr weit nach Mariazell. Eine letzte Hürde war noch zu meistern: der sogenannte Kreuzberg. Auf einem eigens angelegten Wallfahrersteig ging ich diesen letzten Anstieg hinauf. Danach führte der Weg über die Ungarstraße und die Wiener Neustädter Straße direkt zur Basilika von Mariazell. Den letzten Stempel wollte ich mir natürlich direkt von der Basilika holen, was mir auch gelang.

 

Zum Bahnhof waren es noch etwa zwei Kilometer, sodass ich die heutige Etappe mit insgesamt 35 Kilometern abschließen konnte. Schlimm war nicht die Länge der Wanderung, schlimm war, dass von den 35 Kilometern ganze 20 Kilometer auf Asphalt verliefen. Mit dem Schienenersatzverkehr ging es zurück nach St. Pölten. Um 22:00 Uhr war ich wieder in Ried im Innkreis.

So, jetzt muss ich nochmals für zwei Etappen zurück ins Kamptal und dann ist der Niederösterreichische Mariazellerweg 06 als fünfter Pilgerweg nach Mariazell absolviert.