Etappe: Schwarzau im Gebirge-Preintal-Gscheidlhöhe-Donaudörfl-Lahnsattel-Terz-Halltal-Unteres Halltal-Mariazell, reine Gehzeit 06:53Stunden, für 35Kilometer, 828Höhenmeter im Anstieg, 620Höhenmeter im Abstieg, WegNr., 406 mittelschwere Tour
Wir hatten in der Nähe von Hirschwang auf dem Rax-Campingplatz genächtigt und wollten zeitig wieder nach Schwarzau im Gebirge fahren. Das Problem war, dass der Kollege vom Campingplatz nicht wie besprochen um 08:00 Uhr vorbei kam. Als ich ihn anrief, konnte ich hören, dass der junge Mann noch schwer unter den Folgen einer Halloween-Party litt. Also steckten wir die Platzgebühr in eine Metallbox und verließen den Campingplatz.
Es ging wieder durch die Rax-Schlucht, und etwas nach 09:00 Uhr machte ich mich auf die letzte Etappe nach Mariazell. Zuerst hatte ich geplant, mit dem Auto bis zum Ende des Preintales zu fahren, aber Bedenken über die Straßenbreite überwogen. So legte ich die 6 Kilometer durch das Preintal zu Fuß zurück. Gleich nach dem Bacherlwirt begann die Asphaltstraße stark zu steigen. Es ging 200 Höhenmeter bis zum Gehöft Eckbauer hinauf, damit hatte ich den höchsten Punkt bisher erreicht. Beim Gehöft Mitterhofer holte ich mir meinen Stempel und setzte meinen Weg durch das Preintal fort.
Das Wetter war wieder wunderbar. Im Tal war noch vereinzelt Nebel, der nach und nach von der Sonne aufgelöst wurde. Ich passierte die Preinmühle, etwas später das Anwesen Angerbauer und erreichte schließlich einen Parkplatz am Ende des Preintales.
Jetzt hieß es wieder Höhenmeter machen. 400 sehr steile Höhenmeter waren zu bewältigen. Zunächst ging ich auf einer Forststraße weiter, die deutlich anstieg. Diese 400 Höhenmeter waren auf eine relativ kurze Wegstrecke verteilt, sodass die Anstiege kerzengerade nach oben führten. Im oberen Bereich der Forststraße, an der Abzweigung zur Lahnwaldhütte, bog der 06er Weg in den Wald ein, und ab jetzt ging es richtig zur Sache. Der Aufstieg zur Gscheidlhöhe auf 1.134 Höhenmeter war hart erkämpft.
Der Weg war beiderseits mit vielen Gedenktafeln, Erinnerungsplaketen, Kreuzen, Marienstatuen, Rosenkränzen und Totenbildern gesäumt, was direkt etwas gruselig wirkte. Es zeugte aber davon, dass der Burgenländische Mariazellerweg ein vielbegangener Wallfahrerweg ist. Auf meinen bisherigen Mariazellerwegen habe ich Vergleichbares nicht gesehen.
Von der Gscheidlhöhe ging ich ein kurzes Stück hinunter zu einer Jagdhütte, und dann ging es viele Kilometer den Zeller Steig entlang. Als Zeller Steig wird eine breite Forststraße bezeichnet, die moderat und ohne nennenswerte Steigungen bis in den Bereich des Lahnsattler Urwalds führt, die kleine Ansiedlung Donaudörfl passiert und schließlich den Ort Lahnsattel erreicht. Von der Ortschaft musste ich noch einen neben der Bundesstraße verlaufenden Steig hochgehen, um den eigentlichen Pass, den Lahnsattel auf 1.015 m, zu erreichen.
Vom Sattel ging es hinunter auf wilden, teilweise verwachsenen Steigen am Fuße des Kriegs– und des Brommenkogels entlang. Kurz vor der Ortschaft Terz mündete der Feld- und Waldweg wieder in die Bundesstraße 23. Was dann folgte, war ein wirklich unwürdiger Abschluss eines sonst sehr schönen Weitwanderweges. Es ging ca. 12 Kilometer die vielbefahrene Bundesstraße B 21 entlang. So wanderte ich am Grünstreifen direkt neben der Fahrbahn zuerst durch das Obere Halltal, erreichte dann den Ort Halltal und wanderte anschließend durch das Untere Halltal. Kurz vor Mariazell hatte ich dann die Nase voll vom Straßenwandern! Meine Uhr zeigte bereits 35 Kilometer an, es wurde dämmrig, und ich war ja bereits im Gemeindegebiet von Mariazell. Das reichte für heute!
Ich rief meine Frau an, die mich dann mit dem Wohnmobil aufnahm. Wir fuhren zum Erlaufsee und suchten uns einen Stellplatz für die Nacht.
So, das war er gewesen, der Burgenländische Mariazellerweg 06. Es war eine sehr schöne Wanderwoche. Für mich war es bereits der vierte Mariazellerweg 06. Im Ranking belegt der Burgenländische Mariazellerweg nach dem Salzburger Mariazeller Platz 2.