Etappe: Grünburg/Steinbach a.d. Steyr—Kruckenbrettl-Gscheid-Grünburger Hütte-Dorngraben-Molln—reine Gehzeit 06:36Stunden für 21,5Kilometer, 1082Höhenmeter im Anstieg, 994Höhenmeter im Abstieg, WegNr 209, 409, 404
Das Frühstück im Cafe Rafaela war super. Ich bin von dieser Unterkunft sehr positiv angetan. Sofort nachdem ich die Steyr überquert hatte, führte der 09er Weg gleich steil durch die Hochgasse/Messererweg nach oben. Die steile Hochgasse mündete in den noch steileren Panoramaweg, der mich anschließend auf den Kraberg führte. Der gesamte Aufstieg von etwa 3,5 Kilometern war sehr herausfordernd. Besonders anspruchsvoll war die Passage über ein extrem steiles Wiesenstück. So kämpfte ich mich den Kraberg hinauf. Solche Anstiege sind nur mit frischen, kräftigen Beinen zu bewältigen. Ein solches Teilstück am Ende einer langen Etappe wäre für mich ein schwer zu überwindendes Hindernis gewesen. Aber ich schaffte diese knackigen 300 Höhenmeter, passierte den Bildstock Schneeherrgott, und ging dann in den nächsten Anstieg über. Es waren wieder etwa 300 Höhenmeter bis zum Gipfel des Kruckenbrettl zu bewältigen. Auf einem schmalen Waldweg ging es nach oben. Anders als beim Aufstieg zum Kraberg verlief der Weg hier in Kurven und kleinen Serpentinen. Diese Art von Anstieg liegt mir noch gut. Vom Kruckenbrettl ging es dann Richtung Gscheider Sattel und damit war ich wieder auf vertrauten Wegen.
Der Salzburger Mariazellerweg 06 führte mich vor Kurzem auf diesen Steig. Nach dem Gscheider Sattel erwartete mich eine unangenehme Hangquerung, und dann ging es wieder steil ansteigend Richtung Sulzboden und Grünburger Hütte. Es lag noch relativ viel Schnee auf den Almwiesen, aber der Weg war gut begehbar. Auch die Markierungen passten wieder. Vom Sulzboden war es nur noch ein kurzes Stück zur Grünburger Hütte. Mehr als 10 Kilometer führte die Aufstiegsroute teilweise sehr steil nach oben. Wie der Wanderführer zu der Bezeichnung „noch leichte Tour“ kommt, versteh ich nicht ganz. Bei der Grünburger Hütte waren bereits viele Menschen. Biker, Wanderer, alle machten Rast. Dort traf ich auch Erich. Er hatte den Winterraum der Hütte, die mangels Pächter geschlossen ist, geöffnet. Erich ist 80 Jahre alt, sieht noch ziemlich fit aus und gab gegen freiwillige Spenden Getränke aus. Der Erlös kommt der Bergrettung Grünburg zugute. Ich bekam auch ein Bier und hatte eine wirklich nette Unterhaltung mit dem alten Knaben. Dann ging es an den Abstieg, und es stellte sich wieder heraus, dass bergab gehen genauso anstrengend ist wie bergauf.
Aber auch der Gang durch den Dorngraben hatte ein Ende. Dann folgte noch eine Asphalt-Hatscherei entlang einer verkehrsreichen Straße. Schließlich bog der 09er Weg dann rechts Richtung Rinnende Mauer ab. Dieses Naturdenkmal hatte ich beim letzten Mal ausgelassen, also wollte ich es diesmal sehen. Na ja, so richtig aus den Schuhen riss es mich nicht. Also ging ich wieder zurück auf den Steyr-Tal-Schluchtweg, aber diesmal oben am Rande der Schlucht entlang. Den Weg unten direkt neben der Steyr hatte ich letztes Mal begangen. Der Weg am Rande der Schlucht war nicht gut zu begehen. Viele große Wurzeln ließen keinen guten Rhythmus zu, häufiges Stolpern und Rutschen waren die Folge. So erreichte ich schließlich den Parkplatz Gstadt im Gemeindegebiet von Molln. Es ging noch etwas die Straße entlang, bis ich zum Gasthaus Klausner kam, meinem Quartier für heute. Das war die kürzeste Etappe bisher mit etwa 22 Kilometern, aber die zu bewältigenden Höhenmeter machten die Strecke ziemlich herausfordernd. Morgen möchte ich noch bis zum Bahnhof Hinterstoder gehen und damit den nicht-alpinen Teil des Salzsteigweges 09 beenden. Die Fortsetzung folgt im Spätsommer/Herbst.