Etappe: Krems a. d. Donau—Stein a. d. Donau—Mautern a. d. Donau— Oberbergern— Ammering —Weyersdorf, reine Gehzeit 06:39Stunden für 26 Kilometer, 664Höhenmeter im Anstieg, 400Höhenmeter im Abstieg, WegNr 606, leichte Tour
Ich hatte mir ja vorgenommen mehrere Tagesetappen von Ried im Innkreis aus am NÖ Mariazellerweg 06 zu machen. Daher ging es diesmal mit den ÖBB nach Krems an der Donau. Zur Taktung der ÖBB Verbindungen sei gesagt, dass man diese minimalen Umstiegsfenster nur dann schafft, wenn man wirklich gut trainiert ist. Ich habe diese Herausforderung auch diesmal wieder gewonnen, sowohl in Wels als auch in St. Pölten, sodass ich um ca. 09:00Uhr in Krems an der Donau meine zweite Etappe am NÖ Mariazellerweg 06 beginnen konnte.
Die Stadt Krems und die nähere Umgebung kannte ich bereits, sodass ich den Weg nach Stein an der Donau natürlich auch kannte. In Stein a. d. Donau im Rathaus wollte ich mir den einzigen Stempel auf der heutigen Etappe holen. Obwohl Rathaus am Gebäude stand, gab es nur das Standesamt. Ich trug also dem Standesbeamten meinen Wunsch vor und er meinte er könne sich vorstellen, dass ich einen Stempel bekommen könnte. Dann kam allerdings sein Kollege dazu, er meinte in den 7 Jahren in denen er hier tätig sei, ist das überhaupt noch nicht vorgekommen. Dann wurde mir erklärt, dass ja Stein an der Donau keine eigenständige Gemeinde sei und daher ein Stempel mit dem Logo von Stein an der Donau nicht existiert. Eine mehr als unglaubwürdige Position. Aber es ist wie es ist! Ich ging in das Rathauskaffee im Erdgeschoß und bekam von einer liebenswürdigen älteren Dame einen Stempel in den Wanderführer. Hat alles viel Zeit gekostet und erst gegen 10:00Uhr machte ich mich auf den Weg von Stein zur Donaubrücke nach Mautern. Ich überquerte die Donau und der 06er Weg führte mich seitlich an Mautern vorbei Richtung der Ortschaft Mauternbach. Nach Mauternbach war vorerst mit Asphalt Schluß, es ging durch Weinberge und Waldgebiete ganz moderat und gemütlich aufwärts zur Ferdinandswarte. Die Warte liegt ca. 300m vom 06er Weg entfernt, aber ein Abstecher lohnt sich wirklich, es gibt großartige Blicke ins Donautal. Von der Ferdinandswarte ging es lange auf ganz moderaten Feldwegen durch eine relativ eintönige Landschaft bis zur Ortschaft Oberbergern. Nach der Ortschaft beginnt sie dann, die lange Ralleye durch den Dunkelsteinerwald. Es wartete der Anstieg auf den Bolzenberg mit 615m die höchste Erhebung der heutigen Etappe auf mich. Aber alles gar nicht schlimm. Die die knapp 300 Höhenmeter waren gut verteilt, der Weg war abgesehen von den vielen Wurzeln ganz moderat, sodass ich schließlich zur Toten Frau Kapelle kam. Ich muß jetzt einen kurzen Exkurs machen. Ich kannte ja den Dunkelsteinerwald schon vom 05er Weg. Auch hat der Wald ja den Ruf ein geheimnisvoller, ein mystischer Wald zu sein. Aber jetzt präsentierte sich der Dunkelsteinerwald als Industriewald und die einzigen unheimlichen Geräusche stammten von Waldmaschinen. Besonders problematisch sind die vielen Wegkreuzungen, die meisten ohne irgendeinen Hinweis auf die Weiterführung des Weges. Ohne eigenes Kartenmaterial geht der 06er Weg ganz einfach verloren.
Ok! Nach der Kapelle zur Toten Frau ging es weiter auf breiten Waldwegen zum Bildstock/Kreuz Beim Toten Mann. Ganz kurz noch etwas zur Wegbeschaffenheit. Wer denkt schon daran, dass auf Höhen von 500 bis 600Höhenmeter Schnee liegen könnte? Ich habe leider nicht so richtig daran gedacht. Die Wege waren großteils im Dunkelsteinerwald mit windgepreßten Schnee bedeckt. Aber eisfrei und daher gut begehbar. Vom Bildstock des Toten Mannes ging es weiter durch den Wald zum Lindwurmkreuz und von dort über die Ammering Anhöhe zum Wenningerkreuz. Dann kam die Ansiedlung Neuhäusel und weiter ging es durch den Dunkelsteinerwald zur Anhöhe Silberne Birn und damit war mein Tagesziel Weyersdorf nicht mehr fern. Weiter ging es durch das Gebiet des Ruster Hölzer und des Vorderwaldes Richtung Hofstetten. Kurz vor Hofstetten mußte ich dann noch ein kurzes Stück die Hauptstraße entlang gehen und dann war ich wieder in Weyersdorf.
Ich denke egal in welcher Jahreszeit man diese Etappe geht. Sie hat außer Wald einfach wirklich nicht viel zu bieten. Von den Markierungen her war es ganz schlimm. Die Vielzahl an ein– und ausmündenden Forst und Waldwegen waren hinsichtlich Weiterführung des 06er Weges meistens unmarkiert. Ohne eigenes Kartenmaterial ist es sicher nicht möglich auf dieser Etappe durch den Dunkelsteinerwald zu kommen.
Von Weyersdorf gings dann mit dem Bus nach St. Pölten und dann mit den ÖBB wieder zurück nach Ried im Innkreis. So, das war meine zweite Etappe am NÖ Mariazellerweg 06. In Summe muß ich ehrlich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. Ich hoffe, das der Weg durch das Kamptal dies noch etwas ändern kann.