Etappe: Klagenfurter Hütte — Stouhütte, WegNr 603
Ich schlief richtig gut bis Blaulicht und Folgetonhorn mir signalisierten, dass ich aufwachen sollte. Das tat ich dann auch, schaute aus dem Fenster und sah tatsächlich ein Blaulichtauto vor der Hütte stehen. Ich wunderte mich schon, dass die Bergretter um 04:00Uhr eine Übung abhalten. Als dann mehrmals das Folgetonhorn eingeschaltet wurde, wollte ich mir die Sache näher ansehen. Ich stand auf und ging zum Auto vor der Hütte. Auf meine Frage, was den wäre, sagte mir ein Kollege, dass man einen 64zig jährigen Niederösterreicher namens Herbert Hager suche. Ich dachte mich trifft der Schlag—die suchen mich! Ich sagte dem Bergretter, dass ich die gesuchte Person sei und fragte wer den die Suche eingeleitet hätte. Da ich keinen Kontakt mit meiner Familie aufgrund des nicht vorhandenen Netzes herstellen konnte, hat mein Sohn die Bergrettung Ferlach verständigt und die Suche eingeleitet.
Ich war wie vom Blitz getroffen, klärte natürlich die Situation so schnell wie möglich auf und versuchte den Bergrettern die näheren Umstände zu erklären. Außerdem habe ich mich mehrmals für die Umstände entschuldigt. Wie ich später in Erfahrung bringen konnte waren 10 Bergretter an der Suche nach mir beteiligt. Es war so gegen 05:00Uhr als wieder Ruhe vor der Klagenfurter Hütte einkehrte. Ich legte mich noch etwas hin und ging dann kurz vor 07:00Uhr in den Frühstücksraum. Vom Personal hatte niemand etwas mitbekommen! Mein Plan war es nach dem Frühstück soweit abzusteigen bis ich wieder ein Telefonnetz hätte um dann meine Familie kontaktieren . So machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg zur Stouhütte. Auf halben Weg kamen mir 2 junge Wanderer entgegen. Ich dachte mir noch, die sind aber früh unterwegs, als ich erkannte, dass es sich um meinen Sohn und seine Frau handelte. Die Beiden hatten den langen Weg nach Südkärnten auf sich genommen um mich abzuholen. Ich war wirklich tief beeindruckt! Dorit, Dominik vielen Dank!
Wir gingen gemeinsam zum Parkplatz bei der Stouhütte, dort stand das Auto meiner beiden Begleiter und sie brachten mich zurück nach Ried im Innkreis. Dieses Ende meiner Karawanken Wanderung war so nicht ganz geplant. Aber es kommt wie es kommen muß! Der Karnische Höhenweg bleibt dann für 2024!
