12. Tag am Nord-Süd-Weitwanderweg 05 16. Juni 2021 – Schipisten wandern ist einfach nur ätzend!

Etappe: Lackenhof/Ötscherwiese – Riffelsattel – Feldwiesalm – Terzerhaus/Gemeindealpe – Erlaufsee – Mariazell, reine Gehzeit 06:03 Stunden für 25Km, 1297 Höhenmeter im Anstieg, 1302 Höhenmeter im Abstieg, Wegnummer 605,405, 406A

Früh war ich auf der Piste. Noch vor 6Uhr verließ ich das GH Digruber. Frau Digruber hatte mir noch eine Kanne Kaffee bereitgestellt, die mußte vorerst als Frühstück reichen. Schnell war ich raus aus dem Dorf, es ging in Richtung Weitental und Riffelsattel. Der sogenannte Eselweg – 6a war zum Aufwärmen. Denn etwas später ging es gleich richtig zur Sache, dh Höhenmeter machen. Steil und gerade ging es entlang einer Schipiste nach oben Richtung Riffelsattel. Gut das die Sonne noch nicht da war, gut das ich ausgeruhte Beine hatte. Diese Art von Anstiegen erfordern gleich eine Menge „Körner“.

Erst kurz vor dem Riffelsattel ließ es sich etwas leichter gehen. Jedenfalls fiel nach dem Erreichen des Riffelsattel die Entscheidung ob ich zum Ötscher Schutzhaus abzweige, sehr leicht. NEIN! Ich hatte mir ja beim Gasthaus Digruber schon meinen Stempel geholt. So konnte ich gleich meine Wanderung auf die Türndlmäuer fortsetzen.

Anschließend wird der Südhang des kleinen Ötscher gequert. Ein schmaler Steig verläuft in moderatem auf- und ab die gesamte Südflanke des kleinen Ötscher entlang. Der Steig schaut gefahrlos aus, aber man sollte konzentriert zur Sache gehen, es liegt viel loses Gestein im Steig. Dann wird ein Forstweg erreicht, der 05-Weg biegt dann in den Wald ab um kurz darauf wieder in den erwähnten Forstweg einzumünden. Weiter geht es ca 2Km auf diesem Forstweg. Beim Molterboden biegt der Weg nach links in den Wald ab, Richtung Feldwiesalm. Steil führt der Weg nach oben, erreicht die Alm mit der gleichnamigen Hütte. Die Hütte ist bewirtschaftet, unter Umständen muß man auf den „Hoida“ etwas warten. Auf alle Fälle bietet sich Feldwiesalm für eine Rast an. Was ich auch getan habe, es gab „Häferlkaffee“ und einen Liter Wasser.

 

Von der Almhütte geht es weiter auf einer Schotterpiste, welche sich lange nach oben hinzieht. Es geht vorbei an der bewirtschafteten Brachalm und am Eisernen Herrgott. Der nächste Höhenrücken gibt schon einen Blick auf die Gemeindealpe her, vor allem Dingen wird dem Wanderer die Steilheit des Anstieges bewußt.

Ich hatte ja zu diesem Zeitpunkt fast 20 Kilometer in den Beinen, daher war von durchgehen keine Rede mehr. Stück für Stück ging es langsam nach oben. Ich freute mich schon auf das Terzerhaus, da würde ich eine Rast einlegen, etwas trinken und ein bißchen ausruhen. Groß war daher meine Enttäuschung als ich vor dem Eingang eine Tafel mit der Aufschrift „Geschlossen!“ vorfand. Ich war schon im Weggehen, als sich plötzlich die Eingangstür öffnete und eine junge Frau sagte:“ Kannst eh rein kommen, zu trinken gibt´s auf alle Fälle was!“ Da war es wieder. Etwas Glück muß man haben und auf freundliche Menschen treffen.

So bekam ich am Terzerhaus meine Rast, einen guten Kaffee, Apfelsaft gespritzt und den Stempel für den Wanderführer. Vielen Dank ihr freundlichen Frauen vom Terzerhaus.

 

Anschließend bewahrheitete sich wieder die alte Weisheit, dass bergab gehen nicht unbedingt Erleichterung schafft. Es ging steil und gerade von der Gemeindealpe auf einer Schotterpiste runter. Viel loses Geröll machte das Gehen zu einem Balanceakt. Ich wählte daher nach kurzer Zeit den „Muliweg“. Der führt direkt unter der Lifttrasse runter zur Mittelstation, ist ein Wiesenweg und trifft bei der Mittelstation wieder auf den 05-Weg.

Von der Mittelstation ging es weiterhin steil auf einem Waldweg talwärts, Richtung Erlaufsee. Der 05-Weg erreicht den Erlaufsee, dh er verläuft lange parallel zu dessen Ufer bis zum oberen Seeende.

 

Hier legte ich nochmals eine Kaffeepause ein. Vorher überquerte ich die Brücke über die Erlauf und erreichte somit die Steiermark. Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück nach Mariazell. Es ging vorerst ca. 1,5Km der Strasse entlang, der 05-Weg mündet dann in den Fleschweg, der brachte mich in das Ortszentrum von Mariazell. Mein Quartier beim Ochsenwirt war auch leicht zu finden, direkt bei der Basilika. Ach ja, wer ein Kaufgeschäft, Lebensmittelgeschäft in Mariazell sucht wird enttäuscht: Kerzen, Heilkräuter, Liköre und sonstiger Wallfahrerkram – aber keine Lebensmittel.

Es war ein heißer Ritt heute. Ich habe mir noch angesehen wo morgen mein Weg weiterführt. Es steht morgen die Hohe Veitsch auf der Tagesordnung, dh viele Höhenmeter, mehr als heute. Daher geht es wieder früh raus.