1. Tag am Wiener Mariazellerweg 06 23. September 2024   Zugroulette und Hauptgewinn

Etappe: Perchtoldsdorf-Kammerstein Hütte-Kreuzsattel-Sittendorf-Heiligenkreuz-Mayerling, reine Gehzeit 05:35Stunden für 21Kilometer, 704Höhenmeter im Anstieg, 519Höhenmeter im Abstieg, WegNr 406, 01, E4, lokale Wege

Eigentlich wollte ich heuer noch den Südalpenweg 03 fertig gehen. Fünf Tagesetappen vom Nassfeld nach Sillian am Karnischen Höhenweg waren noch offen. Doch Mitte September kam der große Wetterumschwung, und damit war für dieses Jahr Schluss mit den Karnischen Alpen. Kein Problem, es gab ja noch einige Pilgerwege nach Mariazell, zum Beispiel den Wiener Mariazellerweg, den ich mir vornahm. Etwa 125 Kilometer und fünf Tagesetappen,  das sollte gut zu bewältigen sein.

Also packte ich am 22. September 2024 meinen Rucksack. Die Unterkünfte waren reserviert, sodass ich am Montag, den 23. September 2024, um 06:00 Uhr losfahren konnte. Mit den ÖBB ging es von Ried im Innkreis nach Wien Meidling und dann weiter nach Perchtoldsdorf. Leichter gesagt als getan, denn die heftigen Unwetter der vergangenen Tage hatten auch den Fahrplan der ÖBB durcheinandergebracht. Nach fünf Stunden Anreise war ich schließlich in Perchtoldsdorf angekommen.

Jetzt aber los! Halt, Moment! Der Stempel im Rathaus musste sein. Die heutige Tour war gut 21 Kilometer lang. Von der S-Bahnhaltestelle ging es noch etwa zwei Kilometer ins Zentrum zum Marktplatz. Dort, am Weitwanderstein von Carl Hermann, begann der Aufstieg zur Kammerstein Hütte. Stetig ging es auf Wald- und Forstwegen bergauf. Während der Forstweg anfangs eine moderate Steigung aufwies, wurde der Schlussanstieg zur Kammerstein Hütte ganz schön herausfordernd. Aber ich hatte genug Energie und erreichte schließlich die Kammerstein Hütte. Ich hatte Glück, denn sie war am Montag und Dienstag geschlossen, sodass ich hier keinen Stempel bekam.

 

Ich bestieg noch die Josefswarte, gönnte mir aus dem Getränkeautomaten einen Radler und setzte meine Wanderung fort. Es ging ein kurzes Stück von der Warte steil bergab, dann mündete der Forstweg bei einem Bildstock in eine breite Straße, der ich lange folgte. Ich passierte die Kupelwiese, wo das Gasthaus offensichtlich schon länger geschlossen war, und setzte meinen Weg über die Seewiese bis zum Kreuzsattel fort. Den Abstecher zum Höllenstein ersparte ich mir. Vom Kreuzsattel ging es dann am Schloss Wildegg vorbei hinunter in den Ort Sittendorf.

Bei der Durchquerung von Sittendorf passierte mir dann ein grobes Missgeschick: Ich blieb mit dem Schuh am Bordstein hängen, stolperte und fiel heftig hin. Fürsorgliche Autofahrer*innen halfen mir, wieder auf die Füße zu kommen; allein hätte ich das nicht so schnell geschafft. Vielen Dank nochmals für die großartige Hilfe! Abgesehen von ein paar Abschürfungen und blauen Flecken ist zum Glück nichts Schlimmeres passiert.

 

Ich durchquerte Sittendorf und ging auf einem schönen Waldweg in Richtung der Ansiedlung Füllenberg. Dort passierte ich die Meierei, dann führte der Weg scharf links in den Wald, wo die Wiener Außenring Autobahn unterquert wurde. Gleich danach befand ich mich schon im Gemeindegebiet von Heiligenkreuz. Ich ging am Friedhof vorbei, ein kurzes Stück eine Allee hinunter, und schon war ich im weiträumigen Bereich des Stiftes Heiligenkreuz. An der Stiftspforte holte ich mir meinen Stempel. Ich gönnte mir eine kurze Pause, denn es war nicht mehr weit zu meinem Quartier.

Das Gasthaus/Hotel VinziRast lag etwa zwei Kilometer außerhalb von Heiligenkreuz. Gegen 16:30 Uhr war dann Schluss für heute, es war ein langer Tag. Mein Quartier war ein Projekt mit und für Obdachlose. Für mich gab es nur ein Zimmer mit Frühstück, aber nichts zu essen und nichts zu trinken. Hätte ich vorbestellen müssen, wusste ich aber nicht. Kein Problem, der Pizzaservice aus dem nahen Alland musste eben nochmal ran.

Der Weg war heute richtig gut markiert und beschildert, und das Wetter war herrliches Herbstwetter. Morgen geht es nach Kaumberg, und ich hoffe, ich kann es ebenso genießen wie heute.