1. Tag am Niederösterreichischen Mariazellerweg 06 – 4. Februar 2025 – Weyersdorf – Wilhelmsburg – Mußte meinen Wanderführer verteidigen!

Etappe: Weyersdorf-Neidling-St. Pölten-Wilhelmsburg/Kreisbach, reine Gehzeit 07:12Stunden für 31 Kilometer, 190Höhenmeter im Anstieg, 344Höhenmeter im Abstieg, WegNr 606, leichte Tour

Also, es geht wieder los! Meine Weitwander-Saison-Eröffnungswanderung steht an. Für 2025 habe ich mir viel vorgenommen: Den Südalpenweg 03 vom Nassfeld nach Silian fertig gehen, den Salzsteigweg 09 ab Vorderstoder beenden und die verbleibenden Etappen der Mariazellerwege abschließen! Es gibt also viel zu tun in diesem Jahr,

Als fünften Mariazellerweg hatte ich mir im Frühjahr den Niederösterreichischen Mariazellerweg vorgenommen. Zu Beginn wollte ich einige Tagesetappen auf dem NÖ Mariazellerweg zurücklegen. Verkehrstechnisch bot sich St. Pölten gut an, also ging es am 4. Februar 2025 mit den ÖBB von Ried im Innkreis nach St. Pölten, dann mit dem Bus nach Weyersdorf und von dort auf dem 06er Weg über St. Pölten nach Wilhelmsburg.

Um 08:00 Uhr stieg ich in St. Pölten in den Bus nach Weyersdorf, wo ich gegen 08:30 Uhr meine Wanderung begann. Das Wetter hatte sich hervorragend entwickelt! Zu Beginn war es noch dichter Hochnebel, doch schließlich setzte sich die Sonne durch und löste den grauen Vorhang auf. Die Temperaturen waren moderat, ein wirklich schöner Wandertag stand bevor.

Kurz nach einer Kapelle fand ich in Weyersdorf den Einstieg in den 06er Weg. Laut Wanderführer ist Weyersdorf ein Kontrollpunkt für einen Stempel. Ich frage mich nur, wo man in einem 180-Seelen-Dorf einen Stempel bekommt, jedenfalls nicht für mich! Der Weg führte mich auf einen schönen Wiesen- bzw. Forstweg durch das Waldgebiet des Burgstallberges, vorbei an der Bildföhre. Die Bildföhre ist eine kleine Kapelle im Dunkelsteinerwald auf dem Weg nach Heitzing. Weiter ging es auf herrlichen Wegen durch das Waldgebiet der Föhrenleiten, bis ich schließlich die kleine Ortschaft Hausenbach erreichte.

 

Dann war vorerst Schluß mit Wiesen– und Forstwegen, jetzt war bis Neidling Asphalt angesagt. War aber nicht so schlimm. In Neidling bekam ich am Gemeindeamt meinen Stempel. Dann ging es wieder auf einem schönen Güterweg entlang des Kremnitzbaches weiter Richtung der Ansiedlung Pultendorf und dann über eine längere Strecke durch Felder nach Waitzendorf

In Waitzendorf sollte man auf die Wegführung achten. Der markierte Weg ist dort nicht begehbar, da er über ein gekennzeichnetes Privatgrundstück führt, das versperrt ist. Einfach ein kurzes Stück die Straße entlang gehen, beim Hotel Seeland rechts abbiegen, und nach kurzer Strecke erreicht man wieder den Originalweg. Die Markierungen sind gut und ausreichend, eigentlich kann man den Weg nicht verlieren.

Nach Waitzendorf wird die Westbahn unterquert und das Randgebiet der Landeshauptstadt St. Pölten erreicht. Der Weg führt vorbei an der Eisbergsiedlung. Nach der Siedlung geht es links, in Richtung Hauptbahnhof St. Pölten. Am Bahnhof erhielt ich bei der dortigen Polizeistation meinen Stempel für den Wanderführer – echt cool!

 

Der Weg durch St. Pölten ist gespickt mit Rot-Weiß-Roten Markierungen, ein richtiger Dschungel! Nicht verwirren lassen! Fixpunkte sind der Hauptbahnhof und von dort geht es gerade weiter bis zum Fluss Traisen. Die Traisen bzw. der Traisental-Radweg bestimmt dann den weiteren Weg nach Wilhelmsburg. 15 Kilometer schnurgerade aus, immer auf Asphalt, erfordern Durchhaltevermögen.

Kein Problem ich habe ja Ende Januar bei Burgenland Extrem für derartige Strecken gut trainiert. Es ging raus aus St. Pölten, am Landhaus vorbei, die Autobahn wird unterquert und ich erreichte den Stadtteil Spratzern. Die Traisen ist ein ganz ordentlicher Fluss, der in kurzen Abständen gestaut bzw. bewehrt ist. Viele Vögel bevölkerten das Wasser, die Ufer waren durch vergangene Hochwässer gekennzeichnet. Der Weg verlief weiter durch das Gebiet In der Au, zwischen den Ortschaften Eggendorf und Ochsenburg und dann war endlich mein heutiges Ziel Wilhelmsburg in Sicht. Ich war froh, diesen Abschnitt erledigt zu haben, im Sommer möchte ich diese Strecke nicht gehen. Kein Schatten!

In Wilhelmsburg besorgte ich mir noch einen Stempel, doch das war gar nicht so einfach.  Das Rathaus hatte natürlich bereits geschlossen, sodass ich eine Trafik aufsuchte und der Verkäuferin mein Anliegen erklärte. Dazu zeigte ich ihr meinen Wanderführer. Zuerst meinte Sie, das mit dem Stempel ginge in Ordnung, dann aber mußte sie plötzlich ihre Chefin fragen. Diese trat dann in Erscheinung, faselte etwas von Betrüger, Gauner usw. Ich sagte kein Problem,  wollte aber natürlich meinen Wanderführer wieder haben. Da meinte doch die Schreckschraube, Sie würde ihn behalten damit mit den Stempeln nichts passieren würde. Jetzt war es aber genug! Ich sagte Ihr meine Meinung zu diesen Auftritt und verlangte mit Nachdruck meinen Wanderführer. Schließlich rückte ihn die Dame dann doch heraus! Ganz, ganz eigenartige Situation.

Ich verließ die Trafik, ging in die Apotheke gleich nebenan und bekam dort meinen Stempel. Jetzt suchte ich noch die Bahnstation Kreisbach, mußte noch 30Minuten warten und fuhr dann wieder nach St. Pölten. Mit dem Schnellzug ging es über Wels nach Attnang Puchheim und von dort zurück nach Ried im Innkreis . Um 20Uhr war mein Wandertag dann wieder zu Ende.